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Hittfelder Windmühle





Quelle: ELBE GEEST WOCHENBLATT Thomas Sulzyc


Hittfeld 10.7.2019


Ein historisches Wahrzeichen der Ortschaft Hittfeld zeigt sich nach Instandsetzungsarbeiten wieder von der schönsten Seite: An der 1875 erbauten Windmühle drehen sich wieder Flügel.


Handwerker unterschiedlicher Betriebe haben in den vergangenen zwölf Monaten das Baudenkmal restauriert. Die wichtigsten Sanierungs- und Sicherungsarbeiten seien damit abgeschlossen, sagt Carmen Schulz-Voss, Tochter des Mühleneigentümers Heinrich Voss.


Heinrich Voss und seine Tochter Carmen vor der Hittfelder Windmühle


Die Sanierungsarbeiten seien in Zusammenarbeit mit dem Denkmalpfleger des Landkreises Harburg erfolgt. Wolfgang Küchenmeister habe einen erheblichen Anteil daran, dass das Land Niedersachsen die Restaurierung der Mühle gefördert habe. Die Familie habe die Sanierung zum größten Teil selbst finanziert, sagt Carmen Schulz-Voss. Die Höhe der Summe nennt sie nicht.


"Auch wenn wir uns finanzielle Unterstützung anderer Institutionen aus dem nahen Umfeld von Hittfeld gewünscht hätten, ist es das Wichtigste, dass wir es geschafft haben", sagt Carmen Schulz-Voss.


Von wichtiger Bedeutung für den Fortbestand des Baudenkmals waren die Arbeiten am Mühlenkopf. Undichte Stellen im Dach galt es rasch abzudichten. Nun ist das Innere des Gebäudes vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Die Dachdeckerarbeiten und umfangreichen Holzarbeiten hat das Unternehmen Krickhahn und Zitko aus Winsen erledigt. Ein Jahr lang stellte das Unternehmen Ulrich Bartels aus Hittfeld ein Baugerüst kostenlos zur Verfügung.


Mitarbeiter des Unternehmens Pätzmann GmbH & Co. KG, ein Mühlenbauspezialist aus Winsen, montierten mit Hilfe eines Autokrans das Flügelkreuz, fertigten neue Jalousieklappen an und setzten sie ein. Zwei Andreaskreuze wurden durch neue Hölzer ersetzt und die Dachflächenfenster erneuert. Die Bremsanlage der Mühle wurde justiert. "Bei starken Böen setzte ich die Mühle zu ihrem Schutz fest", sagt Heinrich Voss.


Der heute 80-Jährige hat das Müllerhandwerk gelernt. Er kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als Bauern aus der Nachbarschaft mit dem Pferdegespann Roggen und Gerste zur Windmühle nach Hittfeld lieferten. Bis vor 47 Jahren sei die Mühle noch in Betrieb gewesen. Dann wurde das Gebäudeensemble um das Mahlwerk zur Diskothek umgenutzt.


Die Windmühle ist ein beliebtes Ziel von Radfahrern. "Die Leute halten hier an und sagen, wie schön sie sei", sagt Carmen Schulz-Voss. Weitere Arbeiten an dem Gebäude stünden noch an. "Wir freuen uns in Zukunft immer über Hilfe von großzügigen Menschen, denen etwas an der schönen Hittfelder Windmühle liegt und die helfen wollen, das Denkmal für nachfolgende Generationen zu erhalten", sagt sie.


Im Landkreis Harburg stehen noch fünf Windmühlen. Neben Hittfeld sind die Standorte in Dibbersen, Eyendorf, Garlstorf und Kampen. Das Seevetaler Gemeindewappen enthält einen Mühlstein. Dieser weist auf die früher noch vorhandenen Wind- und Wassermühlen hin.