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Ausstellungshaus für Hittfeld


Ausstellungshaus für Hittfelder Kunstwerke ?


Der stellvertretende Vorsitzende Klaus Prigge (li.) und der Vorsitzende Henning Drewes zeigen Kunstwerke aus der Sammlung des Heimatvereins Hittfeld
Foto:Thomas Sulzyc


ts. Hittfeld.
Rund 1.000 Zeichnungen, Radierungen und Skizzen umfasst die Kunstsammlung des Heimatvereins Hittfeld. Nur kaum jemand weiß das oder kann sie betrachten. Weil ein Heimatmuseum fehlt, bleiben die Werke der Öffentlichkeit verborgen und lagern stattdessen im Privatarchiv des Vereinsarchivars Sören Sahling und in einem Schrank im Seevetaler Gemeindearchiv in Meckelfeld.


Der Heimatverein möchte das ändern. Deshalb ist er an die Gemeinde Seevetal mit der Bitte nach einem gemeindeeigenen Grundstück herangetreten, auf dem der Verein langfristig ein Ausstellungshaus realisieren möchte. Etwa 500 Quadratmeter groß sollte es sein.


Weil die Gemeinde Seevetal wegen der Corona-Krise acht Millionen Euro weniger Steuereinnahmen erwartet, ist der Wunsch des Heimatvereins in der vergangenen Woche im Finanzausschuss des Gemeinderats mit großer Zurückhaltung aufgenommen worden. Der Wunsch sei von den Politikern missverstanden worden, sagt der Vereinsvorsitzende Henning Drewes. "Wir möchten kein Sahnegrundstück nutzen und noch ein Gebäude dort gratis errichtet bekommen." Der Heimatverein frage lediglich nach einer Fläche im Besitz der Gemeinde, um später einmal ein Heimatmuseum realisieren zu können.


Der Finanzausschuss wird sich bis Ende des Jahres ein weiteres Mal mit dem Wunsch beschäftigen.


Das Ziel sei, ein Heimatmuseum in Hittfeld zu eröffnen. "Vielleicht hat ja das Freilichtmuseum am Kiekeberg ein geeignetes Gebäude, das man in Hittfeld errichten könnte", nennt der stellvertretende Vorsitzende Klaus Prigge eine mögliche Lösung. Aber zunächst brauche der Heimatverein eine Fläche, um Bewegung in die Museumsinitiative bringen zu können. Zum Beispiel möchte der Heimatverein Hittfeld der Öffentlichkeit seine umfangreiche Sammlung mit Werken des Malers Arthur Siebelist (1870 - 1945) zugänglich machen. Der Vertreter der impressionistischen Freiluftmalerei zog im Jahr Jahr 1908 nach Hittfeld. Die Hamburger Kunsthalle besitzt einige seiner Gemälde.


Der Heimatverein verfügt auch über die Kontakte, um eine Ausstellung mit Werken der im Jahr 1974 gegründeten Gruppe "Seevetaler Künstler" zu initiieren. "Wir verfügen indirekt über zahlreiche Werke, können sie aber nicht präsentieren", sagt Henning Drewes. Zu der Künstlergruppe zählte zum Beispiel der Maler und Bildhauer Martin Irwahn, der in Eddelsen lebte und gestorben ist.


Auf Initiative des Heimatvereins erinnert heute ein Granitfindling auf dem Hittfelder Friedhof an den Künstler. Im Hamburger Stadtbild, vor allem an Schulen, finden sich viele von Irwahn geschaffene Statuen.


Quelle:Wochenblatt Elbe-Geest, Thomas Sulzyc 15.10.2020